Geschichte - Fischerei Seehuisli

Fischerei Seehuisli am Vierwaldstättersee
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Am 10. Mai 1895 wurde das Seehuisli von einem gewissen Remigi Odermatt durch Karl Frank-Niederberger käuflich erworben. Die junge Familie zog jedoch erst im Dezember 1895 von der Seeweid herkommend in ihr neues Heim. Damit begann die Geschichte der Fischerei Seehuisli. Anmerkung: Bei einer Durchsicht alter Schriften bin ich auf den Kaufvertrag von 1895, sowie auf den Kaufvertrag, den Remigi Odermatt 10 Jahre zuvor abgeschlossen hatte gestossen. Dabei stellte ich fest, dass der Verkäufer definitiv kein Spekulant war. Er verkaufte die Liegenschaft zum genau gleichen Preis wie er sie 10 Jahre zuvor übernommen hatte. Die neugegründete Fischerei begann sich gut zu entwickeln. Im Jahre 1905 konnte vom Kloster Engelberg ein Fischereirecht an der Nas erworben werden, der sogenannte ·Engelbergersee·.  Ein erster Markstein in diesen 120 Jahren bildete das Jahr 1911. Damals wurde das Seehuisli ans Stromnetz angeschlossen. Heute ist die elektrische Energie eine Selbstverständlichkeit, damals musste dies sicherlich als einen grossen Fortschritt empfunden worden sein. Auch wenn es noch keine unmittelbare Arbeitserleichterung mit sich brachte, so bildete die elektrische Energie doch den Grundstein der künftigen Entwicklung. Damit der Stromanschluss erst möglich wurden, musste die Anschlussleitung von der Verteilstation bis zum Haus vom Eigentümer selbst erstellt werden.  Im Jahr 1921 erfolgte der erste Generationenwechsel. Karl Frank-Gander übernahm den Fischereibetrieb von seinem Vater. Auch er zeigte sich gegenüber dem technischen Fortschritt keineswegs verschlossen. Bereits im Jahre 1922 begann die Mechanisierung mit der Anschaffung des ersten Schiffmotors. Dieser Schritt bildete einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung der Fischerei.   Im Jahre 1926 wurde der Bau einer neuen Schiffhütte erforderlich, die gleichzeitig auch als Lagerraum für die verschiedenen Fanggeräte diente und heute noch dient. In diesem Jahr erfolgte eine weitere grosse Erleichterung: Der Anschluss an das Wasserversorgungsnetz.  1929 erfolgte sozusagen der Anschluss an die Aussenwelt, sprich der Anschluss ans Telefonnetz. Damit wurde der Kontakt zu Kunden als auch zu Lieferanten um vieles erleichtert.  Die Anschaffung einer Kühlanlage im Jahr 1933 stellte nahezu eine Pioniertat dar. Damals soll dies Einiges zu reden gegeben haben. Was heute in jedem Haushalt nicht mehr wegzudenken ist, war zu dieser Zeit noch weitgehend unbekannt. Damit wurde es aber möglich, die Fische kurzzeitig zu lagern. Somit musste der gesamte Fang nicht mehr unbedingt am selben Tag verkauft werden, ohne Qualitätseinbussen in Kauf nehmen zu müssen.  1953 erfolgte der zweite Generationenwechsel. Die Fischerei ging an die beiden Söhne Karl und Ernst über, welche den Betrieb gemeinsam führten. Auch für sie galt es, sich den veränderten Bedingungen anzupassen. Eine weitere Umstellung erfolgte in den Fünfzigerjahren. Nun begannen Netze, aus Kunststoffmaterialien hergestellt, die Fanggeräte aus Leinen oder Baumwolle abzulösen. Das brachte eine wesentliche Erleichterung im Umgang mit den Fanggeräten mit sich. Gleichzeitig verlor aber auch der unverarbeitete Fisch im Verkauf immer mehr an Bedeutung. Durch ein sich veränderndes Konsumentenverhalten setzte sich der filetierte Fisch immer mehr durch. Konnte also bei der Arbeit mit den Fanggeräten Zeit eingespart werden, so musste diese Zeit nun für die Verarbeitung der Fische eingesetzt werden.  In den Sechzigerjahren begann der Einsatz von Maschinen auch in der Fischverarbeitung. Zuerst wurde eine Entschupp -Maschine installiert, später kamen Filetiermaschinen hinzu. Ohne diese Hilfsmittel wäre die anfallende Arbeit nicht mehr zu bewältigen gewesen. 1984 erfolgte der Umzug in die neu errichtete Fischerei. Dadurch war es möglich, den Arbeitsablauf rationeller zu gestalten. Mit der Einrichtung eines Ladens, wurde der Direktverkauf gefördert. Der vorläufig letzte Generationenwechsel erfolgte 1993. Die Betriebsführung ging an den Sohn von Karl Frank, Karl Frank über.  Anfang 2003 konnten wir unser neues Boot in Betrieb nehmen. Es wurde darauf eine Netzhebemaschine montiert. Damit konnte die Arbeit auf dem See erleichtert werden. Durch das Hochwasser vom 22. August 2005 wurde die Fischerei sehr stark betroffen. So steht nun nach diversen Renovationen auch der Neubau des Ökonomiegebäudes an. Nach einer Bauphase von ca. 5 Monaten konnten wir auch das neue Bootshaus in Betrieb nehmen.
Im Jahr 2014 haben wir nochmals eine Neuerung vollzogen. Mit Hilfe des Linedance Vereins Rusty Spurs Dance Team Ennetbürgen und Mäsi Mathis , viel Arbeit und Schweiss haben wir innert 3 Monaten das Bootshaus isoliert,das Netzlager von Unten nach Oben verlegt, mit einer WC - Anlage versehen, so dass  ein gemütliches Lokal entstanden ist in welchem wir unsere Gäst bewirten können. Mit der Genehmigung einer Gelegenheitswirtschaft und dem bestehen der Wirteprüfung durch meine Frau Susi,  haben wir uns ein 2. Standbein geschaffen, welches wir sehr gerne Nutzen. Ennetbürgen im Januar 2017,  Kari Frank-Miesch
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